Stele im Kurpark Bad Liebenwerda wieder sichtbar gemacht

Foto: Lions-Mitglieder, Helfer, Familie Böhm aus Burxdorf (2. und 3. v.r.) und Marie Rosenhahn (r.) bei der Wiedereinweihung. | Quelle: Ute Körlin

Ein kurze Geschichtsstunde mit den Lions


Bad Liebenwerda. Sie war in Vergessenheit geraten, fiel kaum einem Besucher auf im Kurpark in Bad Liebenwerda – die Stele. In Erinnerung an die Begegnung amerikanischer und sowjetischer Truppen am Ende des Zweiten Weltkrieges an der Elbe. Längst ist bekannt, dass die erste Begegnung nicht in Torgau, wie weithin in die Welt gesandt wurde, stattfand, sondern sich zwei Patrouillen zuerst bei Strehla und Burxdorf getroffen hatten.

Am 25. April 1945 war bei Strehla an der Elbe ein amerikanischer Erkundungstrupp erstmals auf sowjetische Truppen gestoßen. Das baldige Ende des Krieges vor Augen feierten die Verbündeten die Begegnung in Burxdorf, wo das sowjetische Kommando Quartier bezogen hatte. Das später legendär gewordene Foto vom Handschlag an der Elbe bei Torgau entstand erst einen Tage später.

Das bedeutende Treffen an der Elbe fand also im Stadtgebiet von Bad Liebenwerda, Burxdorf ist Ortsteil der Stadt, statt. Im Jahr 2007 hatte der damalige Bürgermeister Thomas Richter die Idee, an diese weltgeschichtliche Begegnung an einem touristischen viel besuchten Ort, dem Kurpark und unweit vom Wonnemar, zu erinnern.

 

| Quelle: Thomas Körlin

Gemeinsam mit der damaligen Torgauer Oberbürgermeisterin Andrea Staude enthüllte er den damals noch mit Rosen eingefassten Stein. Doch im Laufe der Jahre wurde der Gedenkort aus den Augen verloren. Die Rosen gingen ein, nachgepflanzte Spiere-Büsche wiesen keinen guten Pflegezustand auf.

Da kam der Lions Club Elsterwerda – Bad Liebenwerda ins Spiel und packte an. Lions-Präsident Matthias Böhm: „Wir waren uns einig, im 80. Jahr der historischen Begegnung sollte auch der Erinnerungsort ein würdiges Aussehen erhalten.“ Mutterboden wurde dank der Hilfe des Bauhofes und der Baumschule Saathainer Mühle  ausgetauscht, neue Rosen wurden gepflanzt und die Erde mit Hackschnitzeln abgedeckt. Steinmetz Olaf Schwinghoff hat die Stele gereinigt und die Inschrift wieder leserlich gemacht. Die Lions werden die Pflege übernehmen und wollen noch eine Einfassung schaffen. Dazu soll die Hilfe örtlicher Betriebe (Fertigbeton und Granitplatten) erbeten werden. Zudem soll auf einer Tafel nachzulesen sein, wie die Begegnung an der Elbe seinerzeit verlief.

Am Sonntag (27. April) ist die Stele feierlich wiedereingeweiht worden. Eingeladen waren dazu Burxdorf Ortsvorsteherin Christiane Böhm mit ihrem Mann. Beide berichteten vom Gedenkort in ihrem Heimatort. In der einstigen sowjetischen Kommandantur haben sie selbst 20 Jahre gewohnt.

Marie Rosenhahn von der Stabsstelle Tourismus der Verbandsgemeinde, berichtete, dass es Wünsche gebe, diese Stelle im Kurpark mit einem Spielplatz auszustatten.