Stephan Creuzburg ist tot

Apotheker und Mäzen aus Elsterwerda mit 84 verstorben


Stephan Creuzburg aus Elsterwerda ist mit 84 Jahren gestorben. Bis zu seinem Ruhestand war er einer der dienstältesten Apotheker in Brandenburg. Ein Nachruf.

Eine Nachricht, die in Elsterwerda traurig macht. Lions-Mitglied Stephan Creuzburg lebt nicht mehr. Er ist am Sonnabend (27. September) im Alter von 84 Jahren im Krankenhaus Elsterwerda verstorben. Nach einem Schlaganfall hatte er zuletzt in einem Pflegeheim in Bad Liebenwerda gelebt.

In Elsterwerda dürfte ihn jeder gekannt haben. Bis zum Jahr 2020 hat der gebürtige Sachse, damals einer der dienstältesten Apotheker des Landes Brandenburg, seine Stadtapotheke geleitet. 52 Jahre war der Apotheker-Job für ihn nicht Beruf, sondern Berufung. Oft war er mit seinem kleinen weißen Flitzer in der Stadt unterwegs, um Medikamente persönlich zu Patienten zu bringen. Immer hat er gesagt, „wer in meine Apotheke kommt, ist nicht Kunde, sondern Patient, der Fürsorge und Hilfe benötigt.“
Stephan Creuzburg – eine Instanz in Elsterwerda

Elsterwerdas Bürgermeisterin Anja Heinrich hat den Mann bei einem Bürgerempfang in der Kategorie engagierte Unternehmer mit einer besonderen Laudatio geehrt. Der Apotheker wirkte seit dem Jahr 1967 in Elsterwerda, war Stadtverordneter, hat am Runden Tisch nach der Wende gesessen, war der Kunst und der Kultur besonders verbunden und großzügiger Förderer vieler Projekte. Er war Gründungsmitglied des Lions Clubs Elsterwerda - Bad Liebenwerda, Kulturpreisträger und war 16 Jahre lang Vizepräsident der Brandenburgischen Apothekerkammer, so die Laudatorin damals. Den Apothekerberuf, so sagte er im Anschluss als Dank für die hohe Würdigung, sehe er nicht so sehr dem Unternehmertum zugeordnet. „Ich fühle mich den Heilberufen verbunden.“

Für Stephan Creuzburg war Elsterwerda längst zur Heimatstadt geworden. Mit erheblichen Summen aus seinem Privatvermögen hat er Kunst und Kultur gefördert und soziale Projekte unterstützt. Erst durch ihn sind oft klassische Konzerte auf dem Land möglich geworden. Er hat geholfen, immer wieder prominente Künstler und Künstlerinnen in die „Kleine Galerie Hans Nadler“ einzuladen.
 

Unvergessen: Engagement für Fiona und Hofkapelle

Der Lions Club, er war mehrfach Präsident, war so etwas wie eine Heimstätte für den Mann mit der quirligen Aussprache. Unvergessen bleibt sein Engagement für das kleine, damals sechsjährige Mädchen Fiona aus Kraupa, das seit Geburt wegen eines Gendefekts ihre Beine nicht bewegen kann. Er organisierte mit den Lions ein Benefizkonzert, sammelte selbst Spenden, gab großzügig Geld dazu und konnte am Ende stolz verkünden, dass 24.000 Euro zusammengekommen sind, um der Mutter ein Fahrzeug mit Rollstuhlrampe zum Transport der Tochter zu überreichen.


Ebenso groß sein Engagement für den klassischen Internationalen Gebrüder-Graun-Wettbewerb des Landkreises Elbe-Elster. Er half, erstmals eine Hofkapelle Elbe-Elster zu küren und den jungen Leuten aus vier verschiedenen Ländern Auftritte und eine Probenphase im Landkreis zu finanzieren. Unvergessen bleiben seine offene menschliche Art, sein Lachen und seine klaren Positionen, die er zu politischen Entwicklungen bezog. Elsterwerda hat eine engagierten, liebenswerten Menschen verloren.